Bereits
um 8 h fährt Edi mit Annes Rad ohne Gepäck nach Bad Säckingen, um dort sein
Glück beim Fahrradhändler zu suchen. Tatsächlich gibt es dort einen guten Marathon-Reifen,
einen Schlauch und auch gleich eine neue Luftpumpe dazu. Dann geht's zurück
zum verwaisten kaputten Fahrrad am Stausee, das sich jetzt innerhalb von zehn
Minuten perfekt wiederherstellen lässt und von dort aus fährt Edi beide Liegeräder
gleichzeitig zum Reissverschluss, wo Anne ihn bereits freudig mit einem reichlichen
Frühstück erwartet.
Dies
nehmen wir aber erst nach zehn Kilometern leichter Fahrt am Rheinufer
in Bad Säckingen auf 290 m Höhe ein. In Zukunft werden wir wohl immer
sorgfältig auf den Zustand der Fahrradmäntel achten. Ab Bad Säckingen folgen
wir dem Rheinradweg nach Laufenburg. Der Radweg führt durch Schrebergärten und
oft direkt am grünen Rhein entlang. Im Laufenburg kann man am hochgelegenen
Rheinufer direkt neben dem Zollhäuschen vespern.
Es
geht nun ungewöhnlich eben für uns berggewohnte Radler nach Albbruck
und dort zwischen Rheinkanal und Rhein auf Schotterstrecken Richtung Waldshut.
Es ist inzwischen sehr heiß geworden, und wir sind froh, als wir in das tief
eingeschnittene Schlüchttal hinter Gurtweil einbiegen.
Die
Talstraße ist wegen Felsarbeiten für den Verkehr gesperrt. Dies stört uns jedoch
nicht und wir genießen dieses märchenhaft geformte Tal mit seiner kühlen Luft.
Doch nach einigen Kilometern ist die Strasse fast vollständig mit Felsen bedeckt
und wir halten erst mal an, um die Situation einzuschätzen.
Plötzlich
- ein lautes Krachen und ein weiterer schwerer Fels stürzt aus dem Wald
unerwartet auf die Strasse. Es
ist also wirklich Vorsicht angesagt, ein Weiterfahren erscheint zunächst ausgeschlossen.
Zum Glück kommt nach einiger Zeit der wohl aus Ostdeutschland stammende Straßenbauingenieur
vorbei und gibt freundlicherweise durch Pfeifen und Rufen den Arbeitern das
Signal, vorübergehend die Felsräumung einzustellen, damit wir passieren können.
In
Ühlingen wechseln wir das Tälchen, indem wir über den kleinen Bergrücken zur
Steina fahren. Das Steinatal ist nicht ganz so wild und tief gelegen
und bietet mit seinen größeren Auwiesen für mehrere Jugend-Zeltlager eine ausgezeichnete
Umgebung.
Bei
Steinsäge fragen wir im vornehmen Waldhotel nach einem Zimmer, leider ist alles
bereits ausgebucht. Mehrere ostdeutsche Feriengäste empfehlen uns dann, den
steilen gesperrten Waldweg nach Bonndorf zu nehmen, um den Weg abzukürzen und
an der preiswerten Jugendherberge vorbeizukommen. In Bonndorf wählen
wir dann allerdings das Vier-Sterne Schwarzwald-Hotel, das 1910 erbaut
wurde (Tel. 07703 421, Doppelzimmer DM 160,00). Endlich mal wieder etwas Luxus!
Bonndorf - Nusplingen
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