Island, von Audkuluheidi nach Hveravellir
Samstag. Man kommt mit dem Datum und den Wochentagen leicht
durcheinander, wenn man aus dem Alltagsrhythmus ist. Wir kommen erst sehr
spät los, weil es im Zelt so gemütlich ist. Die Sonne hat das
Zelt auf kuschelige 28 Grad aufgeheizt. Gegen elf Uhr sind wir dann unterwegs.
Gut geweetabixt und stark für den Tag. Die Sonne lacht den ganzen
Tag und bis auf die zweite Hälfte hielt der Wind sich http://www.eduard-heindl.de/is/fell.jpgück.
An einer Aussichtsstelle, ungefähr zehn Kilometer weiter, machten
wir Rast. Kurz nach uns kommt ein ganzer Omnibus und packt Essen aus, mehrere
Autos hielten an. Ein gesprächiger Österreicher setzt
sich zu uns und erzählt, daß der Straßenbau
in Island ständig zugenommen hat. Es ist schon schwierig, eine richtig
schlechte Straße zu finden. Erst einmal ist er mit seinem Volvo im
Sand steckengeblieben. Unser Mittagstisch besteht aus getrocknetem Fisch,
Brot und Tee. Die Straße war bis hierher bestens, was sich aber doch
bald ändern sollte, vor allem nach dem Stausee. Die Landschaft
ändert sich. Aus den bewachsenen, hügeligen Lavafeldern, die
sehr hübsch aussehen, wird wieder etwas eintönig graue Steinbedeckung
des Bodens.
Doch nun taucht zuerst der Langjökull am Horizont
auf, die Berge und Gletscher leuchten in der Sonne. Wir machen viele Pausen
und genießen den schönen Tag. Etliche Riegel muß Anne
vertilgen, viele Fotos werden gemacht. Das Wetter hält sich toll,
nur ein starkes Windchen von der Seite und leicht von vorn behindert das
Vorankommen. Die Rottelstrecke, abwechselnd Sand, Schotter und Wellblechoberfläche,
kommt später verstärkt zutage. Doch die Anstrengung wird belohnt
vom Anblick zweier Gletscher, zwischen denen wir uns fortbewegten:
Hofjökull und Langjökull. Hofjökull
kommen uns immer näher und schimmerte schön. Nach 53 km sind
wir in Hveravellir, einem Thermalgebiet mit heißen Quellen und einem
kleinen Geysir. Wir bauen das Zelt auf, kochen und essen Abendbrot. Danach
wandern wir zum heißen Fluß, von dem schon von weitem die Dämpfe
zu sehen sind. Ein
kleines heißes Becken ist vor einer Hütte. Zuerst denkt man:
Du ziehst dich hier nie aus. Es ist zu kalt. Aber dann zieht man doch schnell
die Badesachen an und wagt sich ins heiße Wasser, das einem zunächst
kochend heiß erscheint. Der Körper paßt sich zunehmend
an die Temperatur an und entspannt wohlig. Man wechselt zwischen dem kalten
und heißen Becken. Hinterher geht es einem sehr gut.
Der Campingplatz ist recht voll, obwohl tausend Kronen
für zwei Personen verlangt werden. Heravellir ist ein Tourismus-Highlight
im Hochland. Sehr viele Deutsche, der Campingplatz ähnelt zuweilen
stark einem Rummelplatz.
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